Die Luftfeuchtigkeit eines Raumes nehmen wir kaum wahr. Und doch ist sie so wichtig für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Von ihr kann es abhängen, ob wir uns schneller erkälten, Schimmel im Zimmer entsteht oder wir uns schlapp fühlen. Die optimale Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer zu erreichen ist, unter Beachtung einiger Dinge, recht einfach.
Definition Luftfeuchtigkeit
Luftfeuchtigkeit, auch Luftfeuchte genannt, ist der Anteil der Luft, der Wasserdampf enthält. Anhand dieser Feuchte können viele wichtige meteorologische sowie technische Prozesse nachvollzogen und berechnet werden. Der geläufigste Ausdruck ist die relative Luftfeuchtigkeit. Sie gibt das Verhältnis der absoluten Feuchtigkeit zur maximalen Aufnahmemenge an. Sie wird mit einem Hygrometer gemessen.
Warme Luft nimmt mehr Wasserdampf auf als kalte, deswegen haben wir im Winter oft den Eindruck, dass die Luft zu trocken ist. Bei niedrigen Temperaturen fällt die Aufnahmefähigkeit von Wasserdampf. Kann kein Wasserdampf mehr von der Luft aufgenommen werden, ist sie zu 100 % gesättigt.
Die Feuchtigkeitsmaße
Durch den unterschiedlichen Wassergehalt der Luft kann sie in bestimmte Maße eingeteilt werden. Dazu zählen
absolute Luftfeuchtigkeit
Sie gibt an, wie viel Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft enthalten sind. Es ist ein direktes Maß, anhand dessen sich erkennen lässt, wie viel Wasser verdunsten muss, um die optimale Feuchtigkeit zu erreichen.
maximale Luftfeuchtigkeit
Diese gibt an, wie viel Gramm Wasser pro Kubikmeter maximal aufgenommen werden können. Die Raumtemperatur muss bei diesem Maß berücksichtigt werden. In diesem Zustand beträgt die Feuchtigkeit der Luft 100 %.
relative Luftfeuchtigkeit
Sie gibt die Sättigung der Luft in Prozent an, auch hier wird die Raumtemperatur berücksichtigt. Die relative Feuchtigkeit ergibt sich aus der Teilung von der absoluten und maximalen Luftfeuchtigkeit. Bei einer relativen Feuchtigkeit von 50 Prozent ist nur die Hälfte der Wasserdampfmenge in der Luft enthalten, die bei einer bestimmten Temperatur enthalten sein könnte.
Bei 100%iger Feuchtigkeit ist die Kapazität des Wasserdampfs erreicht, es kann nichts mehr aufgenommen werden. Bei einer Feuchtigkeit von über 100% entsteht Nebel oder Kondenswasser durch die überschüssige Feuchtigkeit.
Die ideale Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer
Die optimale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen hängt immer von der jeweiligen Temperatur ab. Dabei ist zu beachten, dass jeder Raum eine andere Luftfeuchtigkeit benötigt. Als optimales Raumklima wird eine relative Luftfeuchtigkeit von 50% und eine Raumtemperatur von 20 Grad bezeichnet.
Allerdings gilt das nicht für alle Räume, denn die Luftfeuchtigkeit wird von vielen Faktoren beeinflusst. Dazu zählt die Anzahl der Personen, die sich im Raum aufhalten und welche Tätigkeiten dort ausgeführt werden.
Zudem werden Nassräume wie Küche und Badezimmer immer eine höhere Luftfeuchtigkeit haben als andere Räume, da dort regelmäßig durch kochen und duschen viel Wasserdampf entsteht.
Eine Faustregel gibt an, in welchen Räumen welche Luftfeuchtigkeit vorherrschen sollte:
- Wohnzimmer 40-60 % Feuchtigkeit bei 20 Grad
- Kinderzimmer 40-60 % Feuchtigkeit bei 20-22 Grad
- Schlafzimmer 40-60 % Feuchtigkeit bei 16-18 Grad
- Badezimmer 50-70 % Feuchtigkeit bei 23 Grad
- Küche 50-60% Feuchtigkeit bei 18 Grad
Regulieren der Luftfeuchtigkeit
Um die ideale Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer zu erreichen, sollte sie regelmäßig reguliert werden. Bei zu hoher Feuchtigkeit im Wohnzimmer kann Schimmel entstehen, bei zu trockener Luft werden unsere Schleimhäute gereizt und es kann zu Bauschäden kommen durch Übertrocknung.
Ein Senken der Luftfeuchtigkeit wird durch regelmäßiges Lüften erreicht. Dafür einfach dreimal täglich 5 bis 20 Minuten die Fenster jedes Raumes ganz öffnen. Durchzug sollte nicht entstehen. Eine andere Möglichkeit ist das Aufstellen mehrerer Schüsseln mit Salz im Raum. Es sollte etwa 4 cm Salz in der Schüssel sein, Speisesalz reicht. Sobald mehr Wasser als Salz enthalten ist, sollte das Salz gewechselt werden.
Um die Feuchtigkeit zu erhöhen, helfen das Aufstellen von Grünpflanzen, Zimmerbrunnen und Aquarien. Sie verbessern das Raumklima durch Abgabe von Feuchtigkeit an die Luft.
Fazit – Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer
Um die optimale Luftfeuchtigkeit im Wohnzimmer zu erreichen, braucht es nur wenige Handgriffe. Richtig lüften, regelmäßig die Feuchtigkeit anhand von Hygrometern messen und bei Bedarf die Feuchtigkeit erhöhen beziehungsweise senken lässt uns in den eigenen vier Wänden wohlfühlen und gesund bleiben.